der Tour, waren es dann knapp
über 100 km. Diese Tour ist sehr zu empfehlen, da sie sehr schön aber auch anspruchsvoll
ist und ausserdem als Etappenpunkt den Brocken aufweisst. Dort angekommen, erholte man
sich erst einmal bei ein paar kalten Getränken und Schirker Feuerstein von den letzten
anstrengenden Kilometern. Dort oben war es aber wirklich so a....kalt, das es uns nicht
lange vergönnt war die eh nicht so gute Fernsicht zu geniessen. Von dort aus ging es erst
einmal lange bergab. Unten angekommen, im Angesicht des bevorstehenden Aufstiegs auf den
Wurmberg entschieden wir uns, nass und durchgefroren wie wir waren, diesen Aufstieg nicht
mehr zu nehmen und auf schnellstem Weg zurück zum Campingplatz zu gelangen. Dort wurde
sich dann erst einmal, bei einem starken Kaffee mit Schuss gewärmt.
Am folgenden Tag dem Freitag, war nur eine kurze Tour geplant, da wir am Abend eine Fahrt
unter Tage, im Kalibergwerk in Sondershausen gebucht hatten, aber dazu später. Für
diesen Vormittag war also die Tour "Tolles Odertal" geplant. Eine Tour mit nur
27,2 km und 610 Hm. Mit der Hin- und Rücktour zur Strecke, war dies genau die richtige
Länge um am Abend noch einmal zu Biken. Die Strecke verläuft vom Oderhaus über den 904m
hohen Achtermann über den Panoramaweg wieder zurück nach Oderhaus. Wieder war das Wetter
nicht das beste und so langsam schlug es aufs Gemüt.
Nun aber zu dem Highlight der Harz-Tour: Gegen späten Nachmittag fuhren wir mit unserem
Bus nach Sondershausen, wo wir bereits von einem "Bergmann" begrüsst wurden.
Nachdem er uns allen Selbstretter zur Verfügung gestellt hatte, wir brauchten sie
glücklicher Weise nicht, ging es 700 m tief unter die Erde. Die Fahrt mit dem Aufzug
dauerte schon verhältnismässig lange, und man konnte erahnen, wie tief wir unter der
Erdoberfläche verschwunden waren. Nachdem wir all unsere Bikes erhalten hatten, einigten
wir uns mit unserem Führer nicht nur unter Tage zu biken, sondern er würde auch einiges
zum Bergwerk erzählen. Wer erwartet hatte, er würde auch per Bike durch die unzähligen
und kilometerlangen Stollen fahren, der hatte sich geirrt. Er fuhr mit einem alten,
stinkenden, Diesel betriebenen Jeep vorher. In dem Prospekt, über das wir uns über das
Bergwerk zuvor informiert hatten, stand der gute Rat, dass einige Streckenteile nicht
ausgeleuchtet wären. Doch dies war gelinde gesagt leicht untertrieben - ausser am Eingang
des Stollens und die ersten 50m war nicht eine Lampe unter der Stollendecke und wer sich
kurz zurückfallen liess, konnte erleben, wie er, ausser dem Lichtkege, der seiner
Bikebeleuchtung entsprang, in völlige Dunkelheit gehüllt war. Auf, teilweise wie aus
Schmierseife bestehendem Untergrund, ging es unzählige km lang und vor allem tief in die
Stollen. Teilweise befand man sich 1000 m unter der Erde. Nach etwa drei Stunden Fahrt,
erreichten wir die "Haus"-eigene Kneipe, die ein riesiger Saal in 700 m Tiefe
ist, in dem man auch ganz normal feiern kann. Dort wurde uns ein kleiner Imbiss gereicht
und wir konnten uns dort von der schweisstreibenden Bikerei erholen, denn unter der Erde,
war es, ganz im Gegenteil zu oben, 24-27 Grad warm, was zur Folge hatte, das wir schon
wieder nass waren. Dies war ein absolut geniales Erlebnis, was wir nur allen einmal ans
Herz legen können.
Nach dem wir wieder ausgefahren waren, hatten alle einen riesen Kohldampf und
glücklicherweise fand sich auf der Rückfahrt zum Campingplatz ein griechisches
Restaurant, was eigentlich grade schliessen wollte, aber als der Besitzer uns
ausgehungerte Gestalten sah, hatte er Mitleid und bewirtete uns köstlich.
Am Samstag sollte es dann über eine 52,4 km lange und mit 1004 Hm als schwer ausgewiesene
Tour "Über den Rammelsberg" gehen, diese Tour startete schon bei strömendem
Regen und daher hatten schon nach einigen km der Grossteil der Truppe die Nase voll und
wir trennten uns, ein Teil fuhr zurück zum Campingplatz, ein kleiner Teil setzte die Tour
fort.
Abends kam es dann noch zu einem mehr oder weniger heftigen Streitgespräch, ob man diese
Harztour vorzeitig abbrechen oder man noch bis zum Sonntag bleiben solle. Hierauf soll an
dieser Stelle jedoch nicht weiter eingegangen werden, nur soviel sei gesagt: Wir blieben
noch die weitere Nacht und packten erst am Sonntag Morgen unsere total durchnässten Zelte
ein und machten uns wieder auf den Heimweg. |
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