Transalp
1999 |
||||
6 Bergradler setzten sich ohne
Schrauber, Arzt und Fahrer nach Süden in Bewegung. Uhreit 23.15. Die Nacht war
langweilig. Außer DB und Nachrichten keine Abwechslung. Stefan fuhr die ersten Stunden.
Irgendwann wurde gewechselt. Samstag morgen gegen 04.45 Uhr der erste Höhepunkt.
Autobahntankstelle rechts liegenlassen - Orginalkommentar Karsten: eben war er noch
viertel voll (der Tank). Wir tanken um 05.15 Uhr in Seeg. Die Säule zeigt 79.61 l,
Fassungsvermögen Tank 80 l. Was will man mehr? 08.15 Uhr Ankunft in Brixen, ca. 3 Stunden früher als geplant. 10.00 Uhr: Karsten und Wolfgang bringen den Bus nach Rovereto. Der Rest macht Frühschoppen. Bei DB und weit über 20 Grad. Karsten und Wolfgang wollen gegen 14.30 Uhr zurück sein. 17.24 Uhr kein Schwein zu sehen. Dumm gelaufen, Zug verpasst. Wir seit 14.00 Uhr vor dem Bahnhof, harren der Dinge, die kommen werden. 18.03 Uhr Ankunft von Karsten und Wolgang - Anekdote am Rande: Wolfgang wurde durch den Sog eines Güterzuges seiner Kappe entledigt. Tourstart: 18.20 Uhr Bahnhof Brixen. Und das "Elend" begann. Es ging schon gut ab. Trage- und Schiebepassagen zum angewöhnen. Ankunft St. Petere 20.50 Uhr. Huger zeigt 807 hm incl. Gang zur Pizzeria. Bettruhe 22.45 Uhr. Wecken für 07.00 Uhr angesagt. So 06.34 Uhr, irgendein Idiot klopft an die Tür. Frühstück viel besser als das äußere Erscheinungsbild des Gasthofes Zellen. Abfahrt 09.00 Uhr bei 11 Grad und blauem Himmel. Es ging (fast) nur bergauf. Nachmittags in St. Ullrich war Seilbahnfahren angesagt. Doch wie, ohne Seilbahn. Gegen 19.00 Uhr Ankunft Tierser Alpl-Hütte nach 42 km. Alle waren satt. Originalkommentar Christoph: Wir hätten auch nach Holland fahren können. Huger zeigt 2954 hm (wird bezweifelt) von meinen Beinen nicht. 21.50 Uhr alle lagen flach. Mo. gegen 06.30 Uhr wach geworden. Die 4 auf dem Zimmer fühlen sich Scheiße. Frühstück war ok. 08.00 Uhr Vorbereitung für´s Bärenloch. 08.30 Uhr geht´s los, "Alp-traumhaft" von 2400 m auf 1750 m abgestiegen. Stefan Prellung am Knöchel. 11.30 Uhr kurze Rast vor Nigerpaß. 12.20 Uhr Mittag am Niger. Sind wir eigentlich bescheuert? Na klar. Wetter super, 26 - 28 Grad. Um 14.30 Uhr erster Plattfuß bei Stefan V. am Lago Caraza. 17.00 Uhr Hotel Cristel. In der Hütte war alles super, zuerst einmal 1 Std. geschwommen. Tagespensum 37 km und 1240 hm. Ab 19.00 Uhr 7 Gänge-Menü. Zum Abschluß des Tages Schlummertrunk incl. Grappa auf der Terasse. Fast die ganze Nacht nicht geschlafen. Di. 06.30 Uhr eine Runde schwimmen. Frühstück war super. Um 08.30 Uhr erstes Problem. Speichenbruch bei Toni.Ersatzspeichen waren zur Genüge vorhanden, nur nicht die Passende. Doch selbst ist der Mann: Ersatzspeichen welche zu kurz waren, duchgeschnitten und mit Lüsterklemmezusammengefügt. Anschließend kleinen Umweg über Tesero genommen. Dort gab es einen kleinen doch feinen Laden.Neue Speiche + zentrieren unter 10 DM. Dann ging es weiter nach Cavalese (wo 96 oder 97 ein amerkanisches Kampfflugzeug eine Seilbahn unterflogen und so ein Unglück ausgelöst hat). Nach langem Suchen Mittag in einer kleinen Pizzeria. Es gab Spaghetti und Pizza. Das Essen war gut und so ging es mit uns bergauf. Im wahrsten Sinne des Wortes. Von 880 NN bis 2042 NN. 17 km bei ca. 30 Grad, der Rest ist damit schon gesagt. |
Der Manghenpaß hatte es wirklich in sich. Die Abfahrt nach
Albergo Calmanto, unserer nächsten Übernachtung, war super. Tagespensum 60 km, 1990 hm.
Der Giro de Italia fürhte auch über diesen Paß. Das Hotel war ok. So wie bei allen
Übernachtungen gab es auch hier Unterstellmöglichkeiten für die MTB´s. Zu erwähnen
ist noch, daß es Wofgang besonders der Kicker angetan hatte, weil dieser erst so richtig
benutzt wurde, als Wolfgang schlafen wollte. |
Um 18.10 Uhr stehen 5
Sauerländer im dichtesten Nebel in der Felswand. Die Wegbeschreibung ist einfach
scheiße. Nach Neuorientierung den richtigen Trail gefunden. Die Original-Wegbeschreibung
aus der MTB lautet Single Trail, schwer zu fahren, aber traumhaft. In Wirklichkeit aber
war der Trail kaum begehbar. Ein Fahrversuch meinerseits wurde nach 10 oder 15 m mit einem
konsequenten Abwurf belohnt. Die anderen bescheinigten mir aber gute Haltungsnoten beim
Überschlag. Um 19.30 Uhr Eintreffen in Trattoria al Alpino, was wahrscheinlich in deutsch
heißt "vor 100 Jahren gebaut und garantiert nichts verändert". Aber je tiefer
wir nach Italien kamen, um so gastfreundlicher wurden die Einheimischen. Eine Speisekarte
gab es zwar nicht, doch das was aufgetischt wurde,war gut, reichlich und günstig. Nur in
den Getränkepreisen waren sich die Italiener einig. Der halbe Liter lag immer zwischen 5
und 7 DM. Die Unterkunft in Trattoria dokumentiert man am besten mit den Fotos. Das Frühstück am nächsten Morgen war genauso gut wie das Essen am Abend zuvor. Daß die Zapfsäule der Tankstelle nur 4 m vom Frühstückstisch entfernt war, störte die wenigsten. Abfahrt Fr. morgen um 08.40 Uhr. Das Italien auch etwas für schaltfaule Fahrer ist, zeitgte uns diese Halbtagesetappe. Auf 570 NN in den ersten Gang geschaltet, brauchte man diesen bis zum General de Papa auf 1928 NN nicht wieder verlassen, 18,3 km und 1458 hm an einem Stück. Ankunft um 12.40 Uhr, wobei Wolfgang in der Hälfte der Strecke sich den zweiten Plattfuß der Woche einfing. Zu Mittag gab es Nudeln, Suppe und 3 Tafeln Milka zu je 4 DM. Um 14.50 Uhr kommt das vierte Bier. Dann 2,5 Std. Spaziergang durch die Strada delle Gallerie. Der Nebel machte das ganze Gebiet noch bizarrer. Zum anschließenden Abendbrot gab es Rotwein und in den folgenden Stunden konnte man genau beobachten, wie sich Sauerländer selbst bestrafen. Um 22.00 Uhr war die Sache gelaufen. Sa. 06.30 Uhr aufgewacht. Der Schlafraum stinkt wie ein Berberlager. Daß die Schlafplatzanweisung von uns nur zum Teil eingehalten wurde, ist uns ziemlich egal. Draußen werden wir von einem Superpanorama begrüßt . Aufbruch 08.35 Uhr. Alle sind leicht angeschlagen. Die ersten km durch das Kriegsgebiet tragen und schieben wir. Der Monte Pasubio war einfach gewaltig und der anschließende Single Trail einfach geil. Nur abschmieren wäre nicht gut gewesen. Es ging bergab von ca. 2200 NN bis auf 199 NN. Tourende war Samstag 12.26 Uhr in der Pizzeria Piccolo Fiore in Roverto bei 28 Grad. Das letzte Hotel war ebenfalls gut: Dusche/WC, Telefon, TV und Swimming Pool, welcher aber nur von 1/3 der Truppe entdeckt wurde, dumm gelaufen. Das Menü und das Frühstück waren jedoch sehr geizig bestückt. Am Samstag noch bis in die Nacht draußen gesessen und geplaudert. Sonntag morgen ging es gegen 09.00 Uhr zurück. Fazit 327 km, 12001 hm und zum Nachahmen unbedingt zu empfehlen. (Dank an Stefan B. der dieses Tagebuch führte - Anm. d. Red. DB=>Dosenbier) |